Warum Achtsamkeit?
Achtsamkeit ist weit mehr als ein Modebegriff, mit dem man Produkte und Kurse gut verkaufen kann. Schon immer hat die Gesellschaft Regeln und Normen vorgegeben, was im Zusammenleben erwartet wird. Schon immer gab es Personen im familiären Kontext, die Ratschläge gegeben haben und die Rolle innehatten, eine bestimmte Art zu leben vorzugeben und weiterzutragen. Doch nie war der Kreis der Menschen, die uns bewerten, so groß wie heute. Durch die allgegenwärtigen sozialen Medien begegnen wir täglich Normen und Erwartungen, wie man zu sein hat. Statt uns eine Vielzahl an Möglichkeiten zu bieten, wie man sein Dasein gestaltet, erhöhen die Medien einen Druck zur Selbstoptimierung nach einem Vorbild, das gar nicht greifbar ist. War es früher die Mutter oder der Großvater, die die Pfade vorgaben, sind es heute Personen, die man nicht kennt, deren Aussehen und Leben stark gefiltert sind und deren Authentizität man nicht überprüfen kann, weil es keine echte Begegnung gibt. So kann man auch nicht in wirkliche Konfrontation mit ihnen gehen, was ein wesentlicher Bestandteil persönlicher Entwicklung ist. Denn nur das ermöglicht uns, durch Abgrenzung einen eigenen Weg zu entdecken.
Das bedeutet für mich als erwachsene Person einen enormen Aufwand an Selbstreflexion und Setzen von persönlichen Grenzen, um bei mir, meinen Werten und Möglichkeiten zu bleiben und mich selbst wertzuschätzen und zu schützen. Meist fehlt dazu jedoch Zeit, denn die braucht so eine Bewusstmachung dessen, was mir wirklich wichtig ist und zu mir passt. Oft scheitert es auch daran, dass man nicht weiß, wie und wo man anfangen soll, und an der Angst davor, wie es dann wird. Die Angst etwas zu verpassen und ausgegrenzt oder abgehängt zu werden, wird ebenso durch das mediale Umfeld verschärft.
Nun gehöre ich einer Generation an, die noch weiß, wie es mal anders war; das kennen unsere Kinder nicht. Sie wachsen mit all dem auf, ohne das Wissen um eine Alternative. Dementsprechend sind sie den Erwartungen und dem Druck von außen noch um ein vielfaches mehr ausgesetzt, ohne jemals das richtige "Werkzeug" an die Hand bekommen zu haben. Die Ausrichtung nach außen führt weg von den eigenen Bedürfnissen und verhindert durch die Ausrichtung nach anderen Personen die Entwicklung eines guten Selbstwertes und damit eines handlungsfähigen Selbstbewusstseins. Das brauchen unsere Kinder aber, um selbständig zu werden und Entscheidungen treffen zu können, die auf der Basis ihrer Fähigkeiten und Wünsche entstanden sind, nicht auf der von den meisten Klicks oder des neuesten Trends. Ohne kritische Auseinandersetzung damit wirkt diese Abhängigkeit nach außen in die sozialen Beziehungen und auch in die schulischen Leistungen hinein. Diese Bewusstmachung des Wertes der eigenen Person, unabhängig von anderen, geschieht aber auch hier nicht von selbst, das ist Arbeit für Eltern, Lehrer, Erzieher und die Kinder selbst. Gelingt es, bedeutet dies im weiteren Leben vor allem Zufriedenheit, aber auch psychische und physische Gesundheit. Und dabei geht es nicht um tolle, vergleichbare Leistungen, sondern bewusst und aufrichtig nach den individuellen Fähigkeiten das eigene Beste zu geben und damit im Reinen zu sein. Die Grundlage dafür wird jedoch in der Kindheit gelegt.
Eine achtsame Lebensweise ermöglicht es nun, Belastung, negative Gedanken und Selbstkritik und damit Stress zu reduzieren, indem man die eigenen Bedürfnisse erkundet und wertschätzt, für sich selbst Grenzen des Machbaren festlegt und sich erlaubt, so zu sein, wie man ist und gut für sich selbst zu sorgen. Dabei geht es mir um kleine, gut in den Alltag integrierbare Rituale und Haltungen, die mich keine Zeit oder Energie kosten, mir aber Kraft und Selbstachtung geben.
Das kann alle möglichen Bereiche des Lebens betreffen, ob ich mich von einseitigen Beziehungen distanziere, mein Berufsleben oder die Schulzeit so gestalte, dass ich es gesund und ausgefüllt bewältigen kann, ob ich meinen Leidenschaften Raum gebe oder die Familie zum Wohle aller Beteiligten umstrukturiere. Und beginne ich in einem Bereich achtsam zu leben, wirkt dies sich auch auf die anderen Bereiche aus.
Dafür begleite und unterstütze ich Kinder und Erwachsene in diesen Bereichen:
- Selbstfürsorge, Selbstliebe und Wertschätzung der eigenen Persönlichkeit - Abkehr von belastenden Erwartungen, Idealen und Druck.
- Berufliche Veränderungen - von der eigenen Haltung bis zum Jobwechsel.
- Rund um Schule - Selbstwert und Selbstfürsorge als stärkende Begleiter.
- Kreativität als Ausdruck meiner Persönlichkeit entdecken - die Würdigung des eigenen Könnens.